Folgende Phasen der Epilepsie werden
unterteilt:
Prodromalstadium der Epilepsie:
Leichtere Veränderungen des Wesens, beispielsweise Starren ins Leere. Die
Aura: Ruhelosigkeit, Rastlosigkeit, Ängstlichkeit.
Der Iktus:
Dies ist der eigentliche Anfall. Er beginnt in der Regel mit Zuckungen,
dann folgen generalisierte Krämpfe, Kieferschlagen, Harn- und Kotabsatz,
Speicheln, massive Zuckungen der Gliedmaßen und Muskulatur. Besteht der Iktus
länger als 30 Minuten oder wiederholen sich die Krampfanfälle
innerhalb von kurzer Zeit spricht man von Status epilepticus. Dieser ist immer
lebensbedrohend und ein Notfall! Eine weitere Unterteilung folgt dann in Postiktus,
dieses Stadium geht von einigen Minuten bis zu Tagen, das Tier zeigt
Erschöpfungszustände, Desorientierung und manchmal unbegründete Aggressivität.
Epilepsie kann jedoch auch erstmalig im Alter auftreten!
Wie kann man Epilepsie behandeln?
Epilepsie ist
bis heute noch weitgehend unerforscht. Aus diesem Grunde wird die Unterdrückung
der Anfälle und der Krampfbereitschaft der Ansatz einer veterinärmedizinischen
Therapie sein. Jedes Tier reagiert in Bezug auf Nebenwirkungen anders. Abgewägt
werden sollte, ob die Nebenwirkungen tolerierbar sind oder nicht. Entstehen
tiefgreifende und lebensbedrohliche Nebenwirkungen, so werden diese ebenso
wenig hinzunehmen sein, wie die Epilepsie Erkrankung selbst. Sind die
Nebenwirkungen des Medikaments lebensbedrohlich, so bedrohen diese das Leben
des betroffenen Tieres gegebenenfalls mehr als die Epilepsie, was dazu führen
sollte, andere Therapiemethoden auszuprobieren. Auch ist die Gefahr gegeben,
dass sich der Organismus an die tägliche Unterdrückung der Krampfanfälle durch
Medikamente gewöhnt, so dass keine bzw. immer weniger Wirkung mit diesen
erzielt wird. Mittel der Wahl der veterinärmedizinischen Therapie bei Epilepsie
ist Phenobarbital, ein Barbiturat; enthalten in den Produkten Luminal und
Luminaletten. Neben der Therapie der Epilepsie wird Phenobarbital in der
Narkosevorbereitung angewandt. Da die Wirkung von Phenobarbital stark dosierungsabhängig
ist, von Beruhigung über eine leichte Dämpfung des Bewusstseins bis zur
Betäubung reicht, ist die Dosierung unbedingt vorsichtig vorzunehmen und
gezielt einzusetzen. Die möglichen Nebenwirkungen bei falscher Dosierung
reichen über Atemlähmung bis zum Kreislaufversagen und Nierenschädigung.
Erwähnenswert ist, dass es kein Gegenmittel bei einer Überdosierung gibt.
Treten unerwünschte Nebenwirkungen auf, so ist unbedingt die Dosierung zu
reduzieren! Mir werden grundsätzlich die Tiere vorgestellt, bei denen entweder
Luminal bzw. Luminaletten (gängiges veterinärmedizinisches Präparat zur
Behandlung der Epilepsie) keine zufriedenstellende Wirkung erzielt, oder die
Tiere, die an schwerwiegenden Nebenwirkungen leiden, so dass versucht werden
soll, die Therapie auf eine nebenwirkungsfreie Therapie umzustellen. Auch wird
manchmal die Bitte an mich heran getragen, dass nach Besprechung mit dem
Tierarzt und Aufklärung eventueller Nebenwirkungen vorab versucht werden soll,
die Epilepsie
homöopathisch zu therapieren. Je nach Lagerung der
Krankheitsgeschichte wird dann entweder die ersten Wochen neben Luminal
homöopathisch therapiert und im Laufe der Zeit das veterinärmedizinische
Medikament immer weiter reduziert oder sofort umgestellt von Luminal auf eine homöopathische
Therapie, oder aber, vorab versucht, die Epilepsie homöopathisch zu
behandeln, damit ggf. auf Luminal gänzlich verzichtet werden kann. Der am
wenigsten schönste Fall ist natürlich der, indem Luminal überhaupt nicht
vertragen wird und die Therapie von jetzt auf gleich umgestellt werden muss, da
die weitere Gabe von Luminal keinesfalls akzeptabel erscheint. Hier ist die
homöopathische Therapie meist die einzige Alternative, die andere Alternative
heißt hier: keine Therapie, was natürlich keine Alternative für das betroffene
Tier darstellt! Die Erfahrungen einer homöopathischen Therapie sind durchweg
gut, wenn die Mittel richtig, das heißt auf das spezielle und individuelle
Tier, abgestimmt werden. Eine völlige Anfallsfreiheit wird jedoch selten
erlangt, in der Regel werden die Anfälle allerdings bedeutend weniger, das
heißt, die Zeiten zwischen den Anfällen werden länger. Eine Katze
beispielsweise, welcher vor der Medikation mit Luminal und auch mit Luminal
(hier hat Luminal offensichtlich keine Wirkung erzielt, es wurden verschiedene
Dosierungen ausprobiert) mehrere Anfälle täglich hatte, was selbstverständlich
einen sehr extremen Fall darstellt, hatte unter homöopathischer Therapie in den
Folgejahren ca. alle 1 – 3 Monate einen – leichten – Anfall. Dieser Erfolg war
sehr gut; bedenkt man, dass er vorher ca. 2 Anfälle täglich hatte und diese von
einer solchen Schwere, dass er sich immer wieder selbst verletzte;
beispielsweise schlug er sich bei einem Krampfanfall mehrere Zähne aus.
Die homöopathische Therapie der
Epilepsie greift in das gesamte Stoffwechselgeschehen ein, was
heißt, Wert wird vor allem auf eine gründliche Entgiftung und Ausleitung gelegt
und auf eine Stärkung sowie Unterstützung der Leberfunktion. Weiterhin wird die
Enzymtätigkeit der Leber angeregt. Alle darauf aufbauenden homöopathischen
Mittel werden dann je nach Erkrankungsbild passend zum
Arzneimittelbild ausgewählt; dies gilt auch für die Potenzen sowie die
Häufigkeit der Gabe der entsprechenden Mittel.
Für weitere Informationen zum Thema
Epilepsie bei Katzen: Klick hier!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen